Regelmäßig herrscht in Stuttgart Feinstaubalarm. Dieser wird ausgelöst, wenn zu erwarten ist, dass die Luftbelastung durch Feinstaub (speziell die Partikelgröße PM10) aufgrund einer austauscharmen Wetterlage die gesetzliche Schwelle von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) überschreitet. An maximal 35 Tagen pro Jahr darf dieser Wert die Schwelle überschreiten. Stuttgart, als dreckigste Stadt Deutschlands, erreicht die 35 Tage regelmäßig.
Da die Stadt Stuttgart (bzw. die zuständige Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, LUBW) nur an wenigen Stellen misst, haben Bürgerinnen und Bürger im Rahmen eines Projekts von OK Lab Stuttgart bzw. Code For Stuttgart eigene Sensoren aufgestellt.
Diese Sensoren schicken ihre Messdaten an luftdaten.info.
Im Diagramm werden die Messdaten, die die einzelnen Sensoren zu luftdaten.info geschickt haben, mathematisch und grafisch aufbereitet und mit offiziellen Daten der LUBW überlagert. Dabei werden nur Sensoren bedacht, die einerseits im Stadtgebiet aufgestellt sind und andererseits von einem bestimmten Typ sind (SDS011 des Herstellers Nova). Die Daten von luftdaten.info als Median jeweils einer Stunde (durchgezogene Linie) und als 24-Stunden-Mittel (gleitender Mittelwert) aus diesem Median dargestellt (gestrichelte Linie). Mit dem 24-Stunden-Mittel soll eine Vergleichbarkeit mit den offiziellen Werten sicherstellen werden.
Wenn die Streuung eingeblendet ist, zeigt die helle Fläche die komplette Streubreite der Messungen. Etwas dunkler ist der Bereich gehalten, in dem sich die mittleren 50% aller Messwerte befinden.
Die Zahlen, die zu sehen sind, wenn sich die Maus über dem Diagramm befindet, sind folgendermaßen zu interpretieren:
Beispiel: PM10: 65.5 µg/m³ (35.7 [S211] - 97.6 [S231]); ganz unten: 15.11., 07:17, 135 Werte
Interpretation: Für die Partikelgröße PM10 wurden im Median in Stuttgart durch das Projekt 65,5 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen. Dies wurde aus 135 Werten ermittelt, die im Mittel am 15. November 2016 um 7:17 Uhr erhoben wurden und sich von 35,7 µg/m³ beim Sensor 211 bis 97,6 µg/m³ beim Sensor 231 erstreckten.
PM10 und PM2.5 sind Einteilungen für die Größe von Feinstaubpartikeln. Dabei gibt es keine Trennschärfe. Bei PM10 werden "Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 1 µm ... vollständig einbezogen, bei größeren Partikeln wird ein gewisser Prozentsatz gewertet, der mit zunehmender Partikelgröße abnimmt und bei ca. 15 µm schließlich 0 % erreicht." (Wikipedia). PM2.5 bezieht sich auf lungengängige Partikel, d.h. Feinstaubteilchen können in die Lungenbläschen eindringen und gelangen somit in den Blutkreislauf. Seine "Definition ist analog zu PM10, allerdings ist die Gewichtungsfunktion wesentlich steiler (100 % Gewichtung < 0,5 µm; 0 % Gewichtung > 3,5 µm; 50 % Gewichtung bei ca. 2,5 µm)." (Wikipedia)
Die Farben in den Karten sind einzelnen Luftwerten zugeordnet. Sie geben an, wie gut die Luft ist.
Bisher kommt eine eigene Farbskala und der Air Quality Index (AQI) in der US-amerikainschen Version zum Einsatz. In Planung ist die Implementierung des Kurzzeit-Luftqualitätsindex LuQx der Landesanstalt. Hier fehlen allerdings Angaben zur Beurteilung von PM2.5-Partikeln.
Eigene Farbskala Grün-Rot-Pink
Die Farbskala besteht aus einem kontinuierlichen Farbverlauf von 0 µg/m3(Grün) bis 50 µg/m3 (Rot) und einem weiteren kontinuierlichen Farbverlauf von 50 µg/m3(Rot) bis 200 µg/m3 (Pink).
Air Quality Index (USA)
PM2.5 (µg/m3) | PM10 (µg/m3) | AQI |
0.0-12.0 | 0-54 | gut |
12.1-35.4 | 55-154 | befriedigend |
35.5-55.4 | 155-254 | ungesund für empfindliche Personen |
55.5-150.4 | 255-354 | ungesund |
150.5-250.4 | 355-424 | sehr ungesund |
> 250.5 | > 425 | gesundheitsgefährdend |
PM10 (µg/m3) | Bewertung |
0 - 10 | sehr gut |
> 10 - 20 | gut |
> 20 - 35 | befriedigend |
> 35 - 50 | ausreichend |
> 50 - 100 | schlecht |
> 100 | sehr schlecht |
Die erste Frage, die sich stellt, ist die nach dem gewünschten Ergebnis. Soll eine Karte, ein Liniendiagramm oder eine ganz andere Darstellung entstehen? Was mit d3 möglich ist, können Sie den Beispielen entnehmen. Auch für OpenLayers gibt es eine, leider nicht ganz so nett aufbereitete, Beispielsammlung. Haben Sie diese Entscheidung gefällt, greifen Sie sich am besten in einem ersten Schritt die bei mir auf dem Server vorhandenen Daten ab und experimentieren mit diesen. Hierfür suchen Sie entweder im Quellcode meiner Visualisierungen nach "JSON" (Geodaten) oder "TSV" (tabellarische Daten).
Momentan sind folgende Dateien verfügbar:Datei | Beschreibung | Nutzung |
chronological_city_1.tsv | Destillat der OK Lab-Messwerte aus Stuttgart seit September 2016 | keine |
chronological_city_1_week.tsv | Destillat der OK Lab-Messwerte aus Stuttgart der vergangenen sieben Tage | Chart |
chronological_data_lubw.tsv | Daten der LUBW-Sensoren am Neckartor und Bad Cannstatt seit Beginn meiner Aufzeichnung | Chart & Districts |
chronological_districts_v2_complete.tsv | Feinstaub-Messwerte auf Bezirksebene seit September 2016 | keine |
chronological_districts_v2_simple.tsv | Feinstaub-Messwerte auf Bezirksebene seit September 2016 (reduziert auf 24h-Mittelwert PM10) | Districts |
stuttgart_districts_v2.json | Geodaten Stuttgarter Bezirke inkl. aktueller Mess- und sonstiger Daten des OK Lab | Map |
stuttgart_districts.json | Geodaten Stuttgarter Bezirke | Districts |
stuttgart_sensors_v2.json | Geodaten Stuttgarter OK Lab-Sensoren inkl. aktueller Messdaten | Map |